NICA exchange x CJW: Emily Wittbrodt – wearing words
Für ihren Liederzyklus „wearing words“ öffnet Emily Wittbrodt von der Klassik geborgte Kompositionstechniken dem Experimentellen, der Improvisation und dem Unvollkommenen. Begonnen hat die in Köln lebende Cellistin, Komponistin und Improvisationskünstlerin ihren Ansatz mit „make you stay“. Der neue Zyklus bewegt sich nun zwischen experimentellem Pop, Avantgarde und Kunstlied. Wittbrodt legt ihren Fokus auf den Text, dessen musikalische Einbettung und die Zusammenführung von Musiker:innen unterschiedlicher stilistische Provenienz konsequent weitergedacht und umgesetzt wird. Fünf von ihr selbst geschriebene Texte erzählen von einer Zeit der Schwüle, des Umbruchs und der Ungewissheit, vorgetragen vom Opernsänger Sandro Hähnel. Bewusst hat sie die Lieder für ihre Stimmlage geschrieben, weshalb Hähnels Stimme transparent und hell über der Dichte der Texte schwebt, getragen und kommentiert von einer Besetzung mit Cembalo, Klavier, Akkordeon, Klarinette, Schlagzeug und Cello. Wittbrodt ist seit Herbst 2024 Teil von NICA artist development, dem NRW-Musiker:innenförderprogramm.
Sandro Hähnel – voc
Shabnam Parvaresh – cl
Emily Wittbrodt – cel/comp
Tizia Zimmermann – acc
David Helm – p/cembalo
Jan Philipp – dr
Han Bennink, Reinier Baas & Ben van Gelder
Seit 15 Jahren spielen der Saxofonist Ben van Gelder und der Gitarrist Reinier Baas zusammen – als Duo, aber auch in Gruppen wie Mokum In Hi-Fi oder dem Metropole Orkest. Dabei haben sie zu einer Vertrautheit gefunden, die es ihnen erlaubt, den jeweils anderen so zu antizipieren, dass es für sie ein Leichtes ist zu erahnen, was als nächstes kommen wird. Wie selbstverständlich findet jemand vom Schlage eines Han Bennink seinen Platz innerhalb dieser Vertrautheit der beiden Holländer. Wer mit der Karriere dieses Pioniers einer frei improvisierten Musik aus Europa vertraut ist, weiß, dass der Schlagzeuger, Jahrgang 1942, auf seinem in der Regel sehr reduzierten Drumset auch so zu swingen weiß wie es nur die Altvorderen des afroamerikanischen Jazz konnten. Liebevoll nennt Benning die Gruppe mit den viel jüngeren Landsleuten sein „Kindertrio“. Und beim Repertoire wird man sich auf das Werk von Thelonious Monk einigen, dem die drei noch den ein oder anderen, selten gespielten Titel aus dem „Great American Songbook“ zur Seite stellen – Spielwitz inklusive.
Han Bennink – dr
Reinier Baas – gtr
Ben van Gelder – sax
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NICA exchange x CJW: Emily Wittbrodt – wearing words
For her song cycle ‘wearing words’, Emily Wittbrodt opens up compositional techniques borrowed from classical music to the experimental, improvisation and the imperfect. The Cologne-based cellist, composer and improvisation artist began her approach with ‘make you stay’. The new cycle now moves between experimental pop, avant-garde and art song. Wittbrodt focuses on the text, whose musical embedding and the bringing together of musicians of different stylistic provenance is consistently further developed and realised. Five texts written by herself tell of a time of sultriness, upheaval and uncertainty, performed by opera singer Sandro Hähnel. She deliberately wrote the songs for her vocal range, which is why Hähnel's voice floats transparently and brightly above the density of the texts, carried and commented on by an ensemble of harpsichord, piano, accordion, clarinet, percussion and cello. Wittbrodt has been part of NICA artist development, the NRW musician development programme, since autumn 2024.
Han Bennink, Reinier Baas & Ben van Gelder
Saxophonist Ben van Gelder and guitarist Reinier Baas have been playing together for 15 years - as a duo, but also in groups such as Mokum In Hi-Fi or the Metropole Orkest. In doing so, they have found a familiarity that allows them to anticipate each other in such a way that it is easy for them to guess what will come next. Someone of the calibre of Han Bennink naturally finds his place within this familiarity between the two Dutchmen. Anyone familiar with the career of this pioneer of free improvised music from Europe knows that the drummer, born in 1942, knows how to swing on his usually very reduced drum set in a way that only the forefathers of Afro-American jazz could. Benning affectionately calls the group of much younger compatriots his ‘children's trio’. And when it comes to the repertoire, they will agree on the work of Thelonious Monk, to which the three will add one or two rarely played titles from the ‘Great American Songbook’ - wit included.